Freitag, 22. November 2013

Nichts für Memmen: Eignungstest der Speznas Einheiten

Eignungstest OMON (OMOH):

Zugelassen Männer zwischen 22 und 30 Jahren
Wehrdienst abgeschlossen


Fitnesstest:
- 3 Kilometerlauf innerhalb von max 11:45 min
(In einigen Einheiten 5-7 Km mit voller Ausrüstung)
- Mindestens 14 Klimmzüge (in einigen Einheiten min. 18)
- Für Kandidaten schwerer als 95 Kg Langhantel-Curl stehend, 50 Kg mindestens 6 Wiederholungen
- Hochsprung aus der Hocke mit Hochziehen der Knie mindestens 55 Wiederholungen
- Liegestützen mindestens 55 Wiederholungen
- Sit-ups mindestens 55 Wiederholungen
- Übergang von Liegestütz-Ausgangstellung in die Hocke mindestens 55 Wiederholungen
- Sparring Nahkampf mit Vollkontakt und Schutzkleidung mindestens 3 Runden
- 1 Runde nach Regeln des Sambo
- 2 Runde nach Boxregeln
- 3 Runde Free Fighting
In einigen Einheiten wird auch ein Kampf mit mehreren Aktiven OMON Soldaten. Der Kandidat muss
mit 3 zu 7 Gegnern gleichzeitig kämpfen

In einer anderen Variante ohne Beschränkungen muss der Kandidat gegen Speznas-Soldaten kämpfen die sich nach jeder Minute ablösen
Er hat also immer frische Gegner vor sich
Es geht dabei darum, festzustellen, wie lange der Anwärter durchhalten kann.
Bei dieser Variante kommt es immer wieder zu Todesfällen.
Ein 30 Jähriger OMON Anwärter starb bei so einem Test an seinen Verletzungen
2010 Starb ein 27 Jähriger Anwärter beim endlosen Sparring nach 10 Minuten.


Eignungsprüfung für das Ziegelrote Barett:

- Grundausbildung an allen russischen und westlichen Waffentypen (Mindestprädikat: Gut)
- 3 KM Lauf (nicht über 12:45 min)
- Mindestens 11 Klimmzüge

Komplexer Krafttest mindestens 7 Reihen aus folgenden Übungen mit je 10 Wiederholungen:

- Liegestütz
- Sit-ups mindestens
- Übergang von Liegestütz-Ausgangstellung in die Hocke
- Hochsprung aus der Hocke

Der Eignungstest findet am Tag der Hauptprüfung statt, diese dauert einen Tag und besteht aus folgenden Prüfungen:

- Eilmarsch mit voller Ausrüstung und Gewehr in schwierigem Gelände (mindestens 12 Km)
- Überwinden einer speziellen Hindernisbahn unter Extrembedingungen
- Schießübungen
- Erstürmung eines Hochhauses
- Akrobatik-Übungen
- Nahkampf

Beim Marsch müssen die Bewerber Gewässer, Sümpfe, Waldstücke, Minenfelder, kontaminierte Bereiche und mit Napalm in Brand
gesteckte sowie eingenebelte Bereiche überwinden
Unerwartet werden Kraftübungen befohlen (50 Liegestütz, 100 Kniebeugen)
Die Bewerber können dabei überraschend von Gegnern angegriffen werden. Auf der Gesamten Strecke setzen die Ausbilder jeden einzelnen Bewerber unter Psychischen Stress.
Die Palette der Stressfaktoren reicht von gut gemeinten Ratschlägen "Warum hörst du nicht einfach auf?" oder "Mach doch eine Pause." bis hin zu Demütigungen und Beleidigungen.
Außerdem werden überraschend Knallkörper auf Bewerber geschleudert.



Jede noch so geringe Gelegenheit wird genutzt um Anwärtern Ermahnungen zu erteilen, drei Ermahnungen bedeuten das Ausscheiden aus der Prüfung.

Die Ausbilder haben jederzeit das Recht die Marschbedingungen zu erschweren. So kann z.B. ein Bewerber unerwartet den Befehl erhalten einen "verletzten" Kameraden auf den Rücken
zu nehmen oder es wird kurz vor Marschende bekanntgegeben, das die Strecke nicht mehr 12 sondern 15 Km lang ist.

Ca. 80 % der Bewerber fallen bereits beim Marsch durch.

Die Strecke endet mit einem Kurzstrecken-Pendellauf 4 x 100 Meter, die Prüfung geht weiter ohne Pause müssen die Bewerber eine Hindernisbahn überwinden. Die Strecke ist länger und
schwieriger als eine konventionelle Sturmbahn.
Einige der zu überwindenden Hindernisse werden dabei mit Napalm in Brand gesteckt.
Danach, ebenfalls ohne Pause steht eine Schießübung auf dem Plan.
Geschossen wird mit Makarov PM, Stetchkin APS, mit dem Sturmgewehr AK74M, dem Maschinengewehr PKM, dem Dragunov SVD Scharfschützengewehr,
der Panzerbüchse RPG-7 und dem Granatmaschinenwerfer AGS-17.

Anschließend steht die Erstürmung eines 5 stöckigen Gebäudes vom Dach aus, durch Abseilen auf dem Plan. Danach folgen Nahkampfübungen in Nahkampfstilen für Spezialeinheiten mit und ohne Waffen.
Folgende Übungen müssen mehrmals hintereinander fließend ausgeführt werden:

- Kippe in den Stand
- Doppelkick im Sprung gegen eine Feindsillhouette mit anschließender Rolle nach vorn
- Salto von einem Sprungbrett



Höhepunkt der Barettprüfung sind die "12 Minuten der Hölle"
12 Minuten Sparring mit Vollkontakt dem besondere Bedeutung zukommt.
Hierbei gelten ausgeschlagene Zähne und gebrochene Rippen als Lappalien.
Das Sparring besteht aus 4 Runden zu je 3 Minuten ohne Pausen.
Der Bewerber bekommt eine neue Runde nur dadurch mit, das er von einem neuen, frischen Gegner attackiert wird.
Jeder Gegner ist bereits Träger des roten Baretts.
Die Prüfung gilt als Bestanden wenn der Bewerber bis zum Schluss kampffähig bleibt, eine breite Palette von Griffen anwendet und den Kampf aktiv führt.



Die Barettverleihung ist eine feierliche Zeremonie. Jeder Speznas Soldat bekommt sein Ziegelrotes Barett vor angetretener Truppe.
Er nimmt sein Barett, geht auf das rechte Knie, küsst das Barett und setzt es auf. Danach steht er auf, dreht sich mit dem Gesicht zur Truppe, salutiert und spricht: "Ich diene der Russischen Föderation und der Speznas!"
Nun hat der Soldat das Recht sein Barett als Teil der Dienst- und Paradeuniform zu tragen.
Die Bestandene Prüfung wird im Dienstausweis vermerkt

Das Bestehen der Prüfung bringt den Soldaten keine Solderhöhung oder Privilegien, sie genießen aber eine höhere Militärische und Gesellschaftliche Ehrenstellung.

Egal wie alt und abgetragen ein rotes Barett ist, es wird niemals durch ein neues ersetzt.

Nach Abschluss einer Prüfung sind mehrwöchige Rehamaßnahmen normal.

Infos zusammengetragen von: Shmock